Labor 2024 – Schritt für Schritt von digital zu smart
Die Digitalisierung vieler, wenn nicht sogar aller, Lebens- und Arbeitsbereiche ist seit vielen Jahren im Gang. Im Labor vielleicht etwas langsamer als in anderen Branchen, aber auch hier unaufhaltsam. Das heißt allerdings nicht, dass die Digitalisierung immer sinnvoll von statten geht. Denn wenn man die bisherigen analogen Prozesse einfach 1:1 digitalisiert, verschenkt man mit großer Wahrscheinlichkeit die Chancen, die in der Digitalisierung liegen.
Eine erfolgreiche Digitalisierungsstrategie beinhaltet, alles auf den Prüfstand zu stellen und zu überlegen, auf welchem Weg das Labor und seine Mitarbeitenden mit neuen technischen Möglichkeiten einschließlich Anwendungen, die mit Künstlicher Intelligenz (KI) arbeiten, besser zu ihren Zielen kommen.
Aus der Vielzahl von Möglichkeiten möchte ich den Blick auf 3 Bereiche lenken, in denen Labore nach unserer Einschätzung besonders schnell von Digitalisierung & KI profitieren:
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- Intelligente Mitarbeiterunterstützung
- Vollständige Vernetzung
- Kollaboratives Qualitätsmanagement
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Intelligente Mitarbeiterunterstützung
Teilweise noch immer Realität im Labor: Notizzettel, Papierblöcke und USB-Sticks…All das sollte nicht nur aus Gründen der Hygiene und der Datensicherheit, sondern auch aus Effizienzgründen der Vergangenheit angehören. Doch ein „digitales Notizgerät“ allein, ob PC oder Tablet, ist noch nicht „smart“. Entscheidend ist die Laborsoftware, die zum Einsatz kommt: Intelligente Software unterstützt die Mitarbeitenden dabei, Standardvorgehensweisen (SOPs) regelkonform einzuhalten. Sie sorgt dafür, dass alle zu den jeweiligen Arbeitsschritten gehörenden Daten widerspruchsfrei und vollständig erfasst werden, so dass zum Beispiel auch Prüfprotokolle und Reports umgehend zur Verfügung gestellt werden können.
Vollständige Vernetzung
Die Vernetzung von Laboren ist entscheidend, um Arbeitsprozesse zu optimieren und fundierte Entscheidungen zu ermöglichen. Erst wenn ein Labor komplett vernetzt ist und die Daten so verwaltet werden, dass man sie für Entscheidungen nutzen kann, wird das volle Potenzial des Labors ausgeschöpft.
Dem Ziel einer durchgängigen, hersteller-, geräte- und systemunabhängigen Vernetzung im Labor ist die Branche mit dem neuen Kommunikationsstandard für Analysen- und Laborgeräte LADS (Laboratory and Analytical Device Standard) einen großen Schritt weitergekommen.
Zielsetzung bei der Entwicklung des OPC UA basierten Kommunikationsstandard war die herstellerunabhängige „Plug & Play Interoperabilität entlang des gesamten Workflows“. So können Labore sich ihre Geräte und Software-Lösungen individuell zusammenstellen. Denn LADS stellt sicher, dass alle Laborgeräte und daran angeschlossenen Anwendungen eine gemeinsame Sprache sprechen und sich schnell und kostengünstig vernetzen können.
Moderne LIMS-Lösungen wie SAMPLES integrieren den LADS-Standard bereits.
Kollaboratives Qualitätsmanagement
Die Zeit von statischen Qualitätsmanagement(QM)-Systemen und QM-Handbüchern auf Papier neigt sich dem Ende zu. Sie können den heutigen Anforderungen einer dynamischen Realität in der Regel nur unzureichend genügen.
Wir bei LIMS at work befassen uns seit über 20 Jahren mit dem Qualitätsmanagement im Laborumfeld und wissen deshalb, wie wichtig es ist, dass Qualitätsmanagement von allen Mitarbeitenden gelebt und mitgetragen wird. Ein Handbuch, das im Regal verstaubt, bringt keinen Nutzen.
Agile Managementsysteme und digitale Plattformen bieten hier hervorragende Möglichkeiten. Mit Systemen wie Q.wiki entsteht ein interaktives QM, das von allen Beteiligten erstellt, genutzt und auch hinterfragt und geändert werden kann. Wissensvermittlung, Erfahrungsaustausch und Engagement auf digitalem Weg – alles andere als verstaubt!
Diese Beispiele zeigen auch, dass es bei der Digitalisierung nicht darum geht, Experten durch Software zu ersetzen, sondern Mitarbeiter optimal zu unterstützen und die Qualität und Geschwindigkeit von Prozessen zu verbessern. SMART!
Bild: erstellt mit Co-Pilot von Microsoft